Woldisch Tychow / Tychowko

Das frühere Allodial-Rittergut mit Pfarrkirche liegt genau auf halber Strecke zwischen Belgard und Bad Polzin an der die beiden Städte miteinander verbindenden Hauptverkehrsstraße. Nächste Bahnstation ist Groß Rambin an der Strecke Stettin – Belgard. Persante und Bukow-Bach durchfließen die im Meßtischblatt Nr. 2062 / 2162 ausgewiesene Gemarkung. 1928 wurde Woldisch Tychow nach Wutzow eingemeindet.

Der Ortsname ist aus »Wolden Tychow« entstanden, abgeleitet von dem Adelsnamen »von dem Wolde«. Dieses Geschlecht hatte seinen Rittersitz in Wusterbarth.

Urkundlich wird der Ort erstmalig im Jahr 1494 erwähnt. Die General-Kirchenvisitation fand in Woldisch Tychow 1591 statt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts blieb der Ort im Besitz derer von dem Wolde, dann ging er auf Jürgen von Bonin über. Am 27. September 1685 wurde das Gut an Peter Ernst von Kleist verkauft. Spätere Eigentümer waren die Familien von Borke, von Brockhusen und ab 1833 die Familie Holz. 1858 ging Woldisch Tychow in den Besitz der Familie Weske über. Die Aufdeckung größerer prähistorischer Urnengräber in den Jahren 1902 und 1906 belegt eine frühe Besiedlung etwa 800 bis 500 Jahre vor Christi Geburt. Bei späteren Grabungen in der weitläufigen Feldmark, deren Fluren Namen wie: Lehrerwiese, Schäferhof, Klosterweg, Wallberg, Tosberg, Fundel, Klingelkoppel, Latz, Dibbeberg, Backelfichten, Liepenberg, Rötel, Plinkenfahrerweg und Ellenborn trugen, wurden weitere Grabstellen gefunden. Besondere Verdienste um diese Nachforschungen haben sich die ortsansässigen Lehrer Wagenknecht und Rost erworben.

Quelle: Der Kreis Belgard, S. 475 – 476

Woldisch Tychow 1867
Noch 1846 besteht das Vorwerk Joachimshof, auch Bach genannt. In der statistischen Erhebung von 1864 erscheint es nicht mehr. Es scheint aufgegeben worden zu sein.
Im Ort gab es 258 Einwohner, 17 Wohnhäuser, 20 Wirtschaftsgebäude, 4 Fabrikgebäude zum Betrieb einer Ziegelei und 1 Küsterschule.
51 Pferde, 63 Rinder, 2132 Schafe, 99 Schweine, 14 Ziegen und 9 Bienenstöcke
Auf der Wassermühle gab es 13 Einwohner, 2 Wohnhäuser, 4 Wirtschaftsgebäude und 3 Fabrikgebäude
3 Pferde, 6 Rinder, 6 Schafe, 1 Schwein und 2 Bienenstöcke

1867 gehörte zu Woldisch Tychow auch das Allodial-Rittergut und Dorf Bergen.

Quelle: Berghaus, Landbuch des Herzogtums Kaschubien